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Biodynamie

Ziemlich beste Freunde.

Der schonende Umgang mit lebenden Ressourcen ist unser Leitgedanke.

Weingut_Südtirol_Manincor_Überetsch_Kaltern am See_Graf Michael_Gräfin Sophie

Irgendwas war nicht in Ordnung in den Weinbergen. Die erste Diagnose von Dr. Andrew C. Lorand¹: „Zu wenig Leben im Boden.“ Woher sollten die Reben die Kraft nehmen, um erstklassige Trauben zu produzieren, wenn nicht aus einem lebendigen Boden?

Auf der Suche nach dem verlorenen Terroir. Besorgt um die Vitalität der Reben und die Gesundheit der Trauben, beschlossen Graf und Gräfin, dem Rat Andrew Lorands zu folgen. Eine Kur: die Umstellung auf biodynamischen Weinbau. Das Thema Biodynamie begleitete uns von Beginn an. Sie entspricht unserer Lebenseinstellung. Der Entschluss reifte, die Weinproduktion auf Biodynamie umzustellen. 2006 war das erste vollkommen biodynamische Weinjahr. 2007 gründete Manincor gemeinsam mit Winzerkollegen die Gruppe „respekt-BIODYN“, um mit Gleichgesinnten einen nachhaltigen Weg zu authentischer Qualität zu finden. 2009 waren alle Weine zertifiziert.

Überzeugungsarbeit im Betrieb. Biodynamische Bewirtschaftung funktioniert nur, wenn sie von einer inneren Einstellung mitgetragen wird. Zu Beginn war es nicht leicht, die biodynamische Arbeitsweise im Betrieb durchzusetzen. Biodynamie bedeutet Vielfalt und ganzheitliches Denken in Kreisläufen. Pflanzen brauchen einen gesunden Boden, durchsetzt mit Humus, reich an Mikroorganismen, Würmern, Ameisen und Co.

In Manincor ist der Umkehrschwung vollzogen. Heute leben in den Weinbergen wieder Schafe, Quessants aus der Bretagne. Wir bieten ein Schlaraffenland für Bienen. Viele Vögel nisten bei uns.

Gelebte Biodiversität. Baumgruppen und Hecken durchbrechen die Weinberge; in jeder zweiten Rebzeile wird eine gemischte Saat aus Getreide, Blumen, Klee, Raps usw. ausgebracht.

Kreisläufe. Biodynamische Bewirtschaftung und nachhaltiges Leben und Wirtschaften sind „work in progress“. Der 2004 neu entstandene Keller liegt unterirdisch: Somit blieb wertvoller Kulturgrund erhalten. Er ist thermisch vom Weinbergboden abgedeckt, Erdwärme wird auch für den Temperaturausgleich genutzt.
Eine Biomasseanlage arbeitet mit Hackschnitzeln aus unserem Wald und aus Apfel- und Rebholz. Die Schwerkraft über drei Stockwerke ersetzt bei uns weitgehend den Einsatz von Pumpen.

Wie geht es weiter? Wir sehen mit Freude, dass unsere Kinder mit sensiblen Ressourcen achtsam umgehen und Kreisläufe schützen. In vielen Schritten, kleinen und großen, gehen wir den eingeschlagenen Weg mit Begeisterung weiter.

¹ Zur Person: Biodynamischer Lehrer und Berater für Manincor und renommierte Weingüter. Nach einer Lehre zum Landwirt und Winzer in der Schweiz studierte Andrew Lorand in den USA Agrarökologie und dissertierte über Biodynamik.